Mir san für die Gaudi da
Es ist der 27.01.2024. Zum 53. mal steigen mehr als 1500 Schwimmer, bestückt mit bunten Kostümen und Schwimmhilfen, ins kühle Nass der Donau. Gemeinsam Spaß haben und sich selbst herausfordern ist das große Ziel. Was zu gewinnen gibt es nicht.

Organisiert wird die Veranstaltung von der örtlichen Wasserwacht. Ganz vorne mit dabei: Matthias Brenzel. In die Schuhe seines Vaters geschlüpft und schon seit vielen Jahrzenten mit dabei, ist er an diesem Tag der Hauptorganisator und dafür verantwortlich dass alles klappt.

Joar 1960 haben sich grob gemeldet, da kommt scho immer was zam.
- Matthias Brenzel
Das gemeinsame Frühstück ist eine Möglichkeit für alle Schaulustigen und Teilnehmer, sich vor dem Event noch einmal zu stärken. Zusätzlich ist es Priorität die Sicherheit der Teilnehmenden während dem Abenteuer gewährleisten zu können. 14 Boote, besetzt mit mehreren Rettungskräften, werden an diesem Tag auf der Donau schwimmen und aufpassen, dass niemandem etwas zustößt. Matthias warnt vor Kreislaufproblemen und auftretender Unterkühlung, was beides tatsächlich schon in vergangenen Jahren aufgetreten ist. Finanziert wird das ganze über eine Teilnahmegebür von 17 Euro pro Person, sowie Einnahmen über die Getränke- und Essensausgabe.

Joachim ist an diesem Tag auch wieder von Anfang an mit dabei. Der Wasserwacht-Veteran ist seit 15 Jahren Mitglied und begleitet das Event jedes Jahr aufs neue mit der Kamera.
Simon und seine Freunde kamen extra aus dem bayrischen Wald, um das Event nicht zu verpassen. Sie selbst sind ausgebildete Rettungschwimmer, werden heute aber nicht im Einsatz sein.

Für ausreichend Getränke und Essen ist schon Stunden vor dem Start gesorgt. Es gibt Brezeln, Wiener, Weißwürste, Leberkas und vieles mehr.
Von der Weißwurst in die Traufe
Bevor es an und ins Wasser geht, heißt es erstmal anmelden und ordentlich Frühstücken. Dafür stellt die Stadt Neuburg an der Donau die Ostenhalle bereit, eine große Sporthalle bestückt mit Reihen an Biertischgarnituren. Mitlerweile schlägt die Uhr 11 Uhr. Drei Stunden noch, bis in das kühle Nass gewatet wird. Die Bänke füllen sich mit Personen in Zivil oder in klassischer oranger Uniform, während sich die Bäuche mit Weißwurst, Brezeln und süßem Senf füllen. Man erkennt Uniformen der Wasserwacht aus ganz Deutschland. Eichstätt, Ingolstadt, Neuburg und viele weitere junge und alte Menschen, lachen, trinken und machen Fotos.
Viele kleine Gruppen haben sich Mottos und Wiedererkennungsmerkmale überlegt. So gibt es Gruppen mit Eisbär- Krebs- Minions, oder Fischmützen. Sobald, das Event des Schwimmens vorbei ist, wird hier der Abschlussball steigen. So werden schon am Vormittag die letzten Vorbereitungen getroffen. In einem Weinstand werden schon die Gläser hergerichtet, die Mikros auf einer Bühne getestet und die Letzen Kästen Bier geschleppt.
Es dauert nicht lang, bis sich die Halle nach und nach leert und ein Zug zu den Bussen aufbricht. Diese fahren nicht lange, bis ein Zwischenstopp beim Hallenbad gemacht wird. Dem Endziel des Donauschwimmens bei dem anschließend jede Menge Leute übernachten werden die nachdem die letzten Sachen angezogen und eingepackt wurden von den Bussen eingesammelt werden. Rechts, links, im Hallenbad und kurz vor der Tür, werden letzte Fotos gemacht. Ein buntes Meer aus allerlei Kostümen, Luftmatratzen, Neoprenanzügen und Kopfbedeckungen schmücken und füllen den grauen Eingangsbereich des Hallenbads. Die Stimmung ist angeheitert, Vodka- Klopfer und Weinflaschen rollen über den Boden und es wird viel gelacht.
In Mitten des Trubels, um das Chaos zu steuern und Ordnung zu halten findet man die ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserwacht. Mit letzten Absprachen navigieren sie die Teilnehmenden und Zuschauer zu den Bussen. Mit vollen Taschen und Schwimmflossen bestückt, wird die Schlange zu den Bussen Meter für Meter länger, während im Minutentakt die Transportmittel mit dem großen Schriftzug „Donauschwimmen“ an der Menschenmasse zum Abholpunkt vorbeidüsen.

Die Busse sind bis zum letzten Platz besetzt. Nicht eine Person mehr könnte Platz finden. Keine zehn Minuten fährt der Bus zur Einstiegsstelle für die Schwimmer. Es werden moralisch fragwürdige Lieder geträllert, während Haiflossen und riesige Pinke Luft-Donats zwischen den Menschenköpfen hervor luken.


Kurz vor Beginn des Schwimmens, machen sich schon Boote der Wasserwacht und der Feuerwehr einsatzbereit. Sie begleiten die Schwimmer im Laufe des Events und passen auf, dass alle Teilnehmenden sicher ins Ziel kommen werden.







Auch an Land checkt die Wasserwacht, dass niemandem etwas passiert. Neben ihnen sammeln sich Fans und Zuschauer. Das gesamte Ufer der Donau in Neuburg ist besetzt mit Massen an Menschen. Es wird gejubelt und motivierende Sprüche werden den letzten Schwimmern zugeworfen. Viele Teilnehmer waren in ihren Outfits recht kreativ, doch der ein oder andere Kandidat sticht besonders hervor.

Am Ende warten schon duzende ehrenamtliche Einsatzkräfte untergebracht in Zelten. Die tapferen Schwimmer die das kalte Wasser Ende Januars verlassen, werden mit warmen Getränken und kleinen Häppchen versorgt. Es wird gewartet bis die letzten Schwimmer das Ziel erreichen.
